Die Operation am Grauen Star erfolgt meist ambulant und greift nur sehr wenig in das eigene Körpergeschehen ein. Für gewöhnlich verheilt das operierte Auge mit entsprechender Nachsorge ohne Komplikationen. Die genaue Situation richtet sich immer nach den individuellen Voraussetzungen und kann sich von Patient zu Patient etwas unterscheiden. Was konkret in Ihrem Fall gilt, bespricht Ihr Augenarzt persönlich mit Ihnen. Mit den folgenden allgemeinen Tipps können Sie jedoch in aller Regel dazu beitragen, dass sich Ihr frisch operiertes Auge gut erholt.
Vor der Linsen-OP
Einige Zeit vor der Operation am Grauen Star führt Ihr Augenarzt alle erforderlichen Untersuchungen durch und Sie entscheiden sich gemeinsam für eine Kunstlinse, die am besten zu Ihnen passt. Besprechen Sie mit Ihm auch, ob Sie am Tag der Operation Ihre Medikamente wie üblich einnehmen können. Unmittelbar vor der Operation müssen Sie nüchtern sein. Ihr Arzt sagt Ihnen, wie viele Stunden Sie vorher nichts essen und trinken dürfen. Zudem sollten Sie aufs Rauchen verzichten. Tragen Sie zu Ihrem OP-Termin am besten bequeme, lockere Kleidung, keinen Schmuck und kein Make-up. Außerdem empfiehlt es sich, vor der Operation zu Hause die Haare zu waschen. Denn in den Tagen nach der OP am Grauen Star kann das etwas schwierig sein, da Wasser und Shampoo nicht ans operierte Auge gelangen dürfen. Denken Sie auch daran, dass Sie nach dem Eingriff nicht selbst Auto fahren können.
Schonung nach der Operation
Ein paar Stunden nach der Operation können Sie die Augenklinik für gewöhnlich verlassen und nach Hause gehen. Es ist gut, wenn Sie es an diesem Tag und in den folgenden Tagen ruhig angehen lassen. Wer sich schont, trägt aktiv dazu bei, dass der Körper seine Selbstheilungskräfte mobilisiert. Das Auge wird womöglich nach dem Eingriff mit einem Salbenverband oder Ähnlichem abgedeckt, den Sie normalerweise am nächsten Tag abnehmen können.
Untersuchung am Tag nach der Operation
Am Tag nach der Operation wird Ihr Augenarzt die Sehschärfe, den Sitz der neuen Linse und den Augendruck überprüfen. Außerdem wird er genau darauf achten, dass es keine Anzeichen für eine Entzündung gibt und alles in Ordnung ist. Die Kontrolltermine werden in den Tagen nach der Operation in kurzen Abständen wiederholt. Auf diese Weise kann der Arzt schnell reagieren, wenn es notwendig ist. Verheilt das Auge wie geplant, finden in den folgenden zwei Monaten weitere Untersuchungen in größeren Abständen statt. Sobald der Heilungsprozess vollständig abgeschlossen ist, reicht üblicherweise eine jährliche Kontrolluntersuchung aus.
Nachsorge mit Augentropfen und Co.
Nach der Operation am Grauen Star behandeln Sie Ihre Augen vorbeugend noch eine Weile mit Augentropfen, auch wenn alles ganz normal verlaufen ist. Diese Tropfen sollen eine Infektion verhindern. Für gewöhnlich erhalten Sie antibiotische Augentropfen, die Sie mehrmals am Tag ins Auge geben. Einige Ärzte verordnen zusätzlich noch ein Mittel gegen Entzündungen. Wie häufig und wie lange Sie die Tropfen zuhause anwenden, entscheidet der behandelnde Arzt.
Bei diesen Symptomen auch außerhalb der Sprechstunden zum Arzt
Die Operation am Grauen Star ist ein sicherer Eingriff, der in den allermeisten Fällen ganz ohne Probleme verheilt. Eine seltene Komplikation ist eine Infektion und Entzündung im Augeninneren. Heutzutage können Ärzte diese jedoch in der Regel gut behandeln, wenn sie rechtzeitig erkannt wird. Deshalb sollten Sie bei folgenden Symptomen nach einer Operation am Grauen Star nicht zögern, einen Augenarzt aufzusuchen:
• Starke Schmerzen im operierten Auge
• Zusätzlich lässt die Sehkraft im operierten Auge plötzlich nach
Wenn Sie diese Veränderungen am Wochenende bemerken, sollten Sie zu einem augenärztlichen Notdienst gehen.
Bis zur OP am Grauen Star des zweiten Auges
Die meisten Menschen haben den Grauen Star auf beiden Augen. Oft ist ein Auge stärker betroffen als das andere. Für gewöhnlich wird zuerst das Auge operiert, bei dem die Linsentrübung schon weiter fortgeschritten ist. Wann der richtige Zeitpunkt für die zweite Operation am Grauen Star ist, lässt sich nicht pauschal beantworten. In vielen Fällen kann das bereits operierte Auge mit der künstlichen Linse sehr viel besser sehen als das Auge, das noch eine getrübte Linse hat. Deshalb ist es für viele Patienten angenehmer, wenn das zweite Auge recht zeitnah nach dem ersten Auge operiert wird. Wann für Sie der passende Moment gekommen ist, hängt unter anderem von Ihrer körperlichen Verfassung, Ihren Plänen und dem Heilungsverlauf des ersten Auges ab.
Tipps für die Zeit nach der Operation am Grauen Star
1. Halten Sie die Kontrolltermine beim Augenarzt ein.
2. Denken Sie daran, die vom Arzt verschriebenen Augentropfen oder andere Medikamente regelmäßig anzuwenden.
3. Waschen Sie sich gründlich die Hände, bevor Sie Augentropfen oder Salben auf das operierte Auge auftragen.
4. Lassen Sie das operierte Auge in Ruhe heilen. Bitte nicht reiben oder drücken.
5. In den ersten Tagen nach der Operation sollte das Auge nicht mit Wasser, Shampoo oder anderen Kosmetikprodukten in Berührung kommen. Legen Sie beim Haarewaschen den Kopf in den Nacken zurück. Verwenden Sie einen Waschlappen oder ein Wattepad, um das Gesicht zu reinigen und verzichten Sie darauf, das Gesicht mit den Händen nass zu machen.
6. Fernsehen oder lesen sind schon kurz nach dem Eingriff erlaubt. Gönnen Sie Ihrem Auge aber immer wieder ausreichend Pausen vom anstrengenden Sehen.
7. Vor Wind, Sonne und anderen Wettereinflüssen bietet eine Sonnenbrille einen guten Schutz für das frisch operierte Auge.
8. Wer noch eine Brille braucht, sollte nach der Operation mit der Brillenanpassung mindestens drei Wochen warten. Denn auch wenn Sie schon am Tag der Operation deutlich besser sehen, dauert es etwas, bis sich die Sehschärfe eingependelt hat.
9. Sie sind ein sportlicher Typ? Warten Sie mit körperlicher Anstrengung, bis Ihr Arzt grünes Licht gegeben hat.
10. Warten Sie mit Flugreisen mindestens bis zwei Wochen nach der OP, damit das operierte Auge die Druckverhältnisse während des Fluges gut verträgt.